Sämtliche Lieder für Singstimme und Klavier
(Weihnachtslieder, Frühe und späte Lieder, Kinderlieder, etc.)
Complete Songs for Voice and Piano
(Christmas Songs, Early and Late Songs, Childrens’ Songs, and others)
Sibylla Rubens, soprano ·
Christine Müller, mezzosoprano
Thomas Bauer, baritone ·
Andreas Weller, Tenor
Chia Chou, piano ·
Uta Hielscher, piano
Engelbert Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel gehört zu den
Hits der Opernspielpläne, die Oper Königskinder ist wenigstens hin und
wieder zu hören. Das übrige Vokalwerk Humperdincks fristet dagegen
ein Nischendasein. Diese Doppel-CD umfasst das gesamte OEuvre für
Singstimme und Klavier. Dazu zählen Weihnachtslieder genauso wie Lieder auf
bekannte Kinderreime sowie Lieder nach lyrischen Texten von Dichtern aus
Humperdincks Umfeld. Gerade die frühen Lieder bis ca. 1890 zeigen die große
Wagner-Verehrung des Komponisten, der in Köln bei Hiller und in München bei
Lachner und Rheinberger studiert hatte. Die Annäherung an die Stilistik des
Volksliedes mit seiner schlichten Diktion erklärt die große Popularität vieler
Lieder auch in zeitgenössischen Bearbeitungen für Männerchor, Orchester und
Kammerensembles.
Die vorliegende Einspielung basiert auf einer wissenschaftlichen Neuausgabe,
die von der Musikwerkstatt Engelbert Humperdinck Siegburg erarbeitet
wurde.
Engelbert Humperdinck: Lieder
Hänsel und Gretel, neben der Zauberflöte
und Carmen die weltweit meistgespielte
Oper, wurde zum Schicksal Engelbert Humperdincks:
Während sein Nachruhm nach seinem
Tod 1921 rasch verblasste, setzte seine
Erfolgsoper ihren mit der Uraufführung 1893
begonnenen Siegeszug über die Bühnen der
Welt fort. Heute verknüpft man mit dem Namen
Humperdinck lediglich dieses eine Werk
– gelegentliche Produktionen seiner zweiten
und ambitionierteren Oper Königskinder vermögen
daran nichts zu ändern – sowie das
zweifelhafte Attribut eines Wagner-Epigonen.
Als er 26-jährig 1880 bei Richard Wagner
in Neapel vorstellig wurde, lagen seine Studienjahre
hinter ihm: am Kölner Konservatorium
bei Ferdinand Hiller, und in München
bei Franz Lachner und an der Königlichen
Musikschule bei Gabriel Josef Rheinberger.
Die traditionelle, aber sorgfältige Konservatoriumsausbildung
wurde für ihn zur Grundlage
für eine virtuose Beherrschung des Kompositionshandwerks,
die sich etwa in seinem
ungewöhnlich polyphonen, dabei immer filigranen
und durchsichtigen Orchestersatz zeigt
und den großen Melodiker Humperdinck auch
als Kontrapunktiker von Rang und Meister der
Instrumentierungskunst ausweist.
Hänsel und Gretel brachte Humperdinck
Ruhm und finanzielle Unabhängigkeit. 1897 folgte
die Uraufführung der ersten Version der Königskinder,
1900 wurde er Leiter einer Meisterklasse
für Komposition an der Königlichen Akademie
der Künste in Berlin. Sein zweiter Welterfolg
und die Krönung seines Schaffens war die
zweite Fassung der Märchenoper Königskinder
(1910). 1911 bis 1920 war Humperdinck Direktor
der Theorie- und Kompositionsabteilung der
Königlichen Hochschule für Musik in Berlin. Als
Lehrer hochgeschätzt, unterrichtete er unter
anderem Siegfried Wagner, Carl Schuricht und

Leo Blech. 1921 starb er in Neustrelitz.
Humperdinck war in erster Linie ein Bühnen-
und Vokalkomponist. Seine frühesten Erfolge
waren Chorballaden, seine Hauptwerke
sind sechs Opern. Ferner schrieb er Schauspielmusiken
zu zahlreichen Shakespeare-
Dramen und veröffentlichte als gefragter Herausgeber
zahlreiche Kinder- und Volksliedsammlungen.
Die einzige Gattung, mit der er
sich kontinuierlich seit seiner Jugend bis ins
hohe Alter beschäftigte, ist das Lied.
Erste Fingerübungen in der Gattung sind
noch an Mozart und Schubert orientiert (Der
Garten, Vom Häslein und Mägdlein). Ein erstes
Meisterwerk entstand 1875 mit der unvollendeten
Ballade: Humperdinck hat den Schluss
lediglich angedeutet, weil dieser offensichtlich
eine frühere Passage wieder aufgreifen
sollte. In der Notenausgabe, die der vorliegenden
Einspielung zu Grunde liegt, konnte vom
Herausgeber Christian Ubber eine Fassung
vorgelegt werden, die den Schluss des Liedes
in der mutmaßlich von Humperdinck intendierten
Weise hinzufügt.
Das Jahr 1876 lässt sich wegen der Häufung
von Liedern als Humperdincks „Liederjahr“
bezeichnen, das mit einem bedeutsamen
Qualitätssprung einhergeht: Die Singstimme
wird melodischer, der Klaviersatz zeigt ein
verfeinertes Gespür für das Instrument. Die
zwei Lieder des Titels Oft sinn ich hin und
wieder, die sich grundlegend unterscheiden
(daher lässt sich auch nicht von zwei „Fassungen“
eines Liedes sprechen, sondern von
zwei verschiedenen Kompositionen), arbeiten
einen jeweils unterschiedlichen Stimmungsgehalt
heraus, charakterisieren also mit unterschiedlichen
musikalischen Mitteln den
gleichen Text anders. Ähnliches gilt für die
drei Kompositionen In einem kühlen Grunde.
Mit Der Ungenannten gewann er schließlich
1876 den Frankfurter Mozartpreis.
Vor allem zwei Lieder weisen Humperdinck
als Wagner-Verehrer aus: Die Wasserrose
(1878), entstanden unmittelbar nachdem Humperdinck
den kompletten Ring des Nibelungen
in München gesehen hatte, und Scheiden
(1882) als das erste Lied, das nach der Bekanntschaft
mit Wagner entstand. Der eigenständige,
orchestral geführte Klaviersatz deutet
den Text aus, beispielsweise mit Mitteln
der Harmonik (Chromatik, Tonartenkontraste),
die Singstimme ist nur eine unter mehreren
gleich wichtigen Stimmen. Die unmittelbare
Wagner-Beeinflussung muss als Merkmal des
frühen Humperdinckschen Schaffens gelten;
hier war er stilistisch noch nicht gefestigt und
suchte sich einen breiten Fundus an Stilen
und Techniken anzueignen. Erst allmählich
entwickelte er aus den vielen Einflüssen, die
er bei Rheinberger und Wagner erfuhr, eine
eigene Linie.
So sollte er die stilistische Nähe zu Wagner
wieder relativieren, auch wenn spätere
Lieder immer wieder Wagner-Stilelemente
aufweisen (so die Sonntagsruhe mit ihren
Parsifal-Anklängen). Die immer stärker in den
Vordergrund rückende Betonung des Melodischen
lässt vielmehr eine Nähe zum Volkslied
erkennen. Ins Volkstümliche hinein mit ihren
eingängigen Melodien – bei gleichzeitiger
sorgfältiger, quasi kammermusikalischer Verarbeitung
von besonderer motivischer Dichte
– geht der größte Teil seiner Lieder nach 1882,
wie die Romanze, das Liebesorakel, das Wiegenlied,
Am Rhein, Rosmarin oder die Weihnachtslieder.
Viele dieser Lieder sind in ihren
musikalischen und technischen Anforderungen
– bei höchster kompositorischer Könnerschaft
– vergleichsweise schlicht gehalten,
weil sie für das häusliche Laienmusizieren
gedacht waren. Nicht ohne Grund wurden sie
zu Lebzeiten Humperdincks so populär, dass
sie in zahllosen Fremdbearbeitungen erschienen
– für Männerchor a cappella, für Orchester,
Streich- oder Salonorchester und jede
denkbare Kammerbesetzung. Humperdincks
Volksnähe äußert sich auch in der Verwendung
mundartlicher Texte (z.B. Oi‘ Schwalb‘
macht koi‘n Sommer).
Auffallend ist, dass Humperdinck nur wenige
literarisch hochrangige Gedichte vertonte.
Oft vertonte er, zumeist wohl aus Gefälligkeit,
Texte aus seinem persönlichen Umfeld,
etwa von seinem Vater Gustav oder seiner
Schwester Adelheid Wette. So besitzen viele
seiner Gelegenheitskompositionen wie die
Moselweinlieder, Am Rhein oder das Lied
für den Burengeneral Christian de Wet eine
schwache Textgrundlage und sind musikalisch
volkstümlich-schlicht gehalten. Lieder
wie das letztere, das Kaiserlied oder das Reiterlied
aus Bunte Welt zeigen Humperdincks
konservative politische Gesinnung.
Das letzte Lied des Zyklus Junge Lieder, die
Maiahnung, ist ein so genanntes gebundenes
Melodram für Sprechstimme, deren Tonhöhe
in Noten fixiert ist. Dieses Verfahren entwickelte
Humperdinck für seine zweite Oper
Königskinder (erste Fassung, 1897). Er suchte
einen Mittelweg zwischen Sprechen und Singen,
mit der Möglichkeit der Schwerpunktsetzung
– je nach gefordertem Ausdruck – auf der
Seite des Singens oder Sprechens. Das Melodram
wurde hier erstmals auf ein ganzes Bühnenwerk
ausgedehnt, neu war auch die Bindung
der Sprechstimme an die Tonhöhe. (Der
Sprechgesang wurde im 20. Jahrhundert wiederholt
eingesetzt; als Urheber wird er häufig
fälschlicherweise Schönberg zugeschrieben.)
Dass er das gebundene Melodram nicht nur
in der Oper, sondern auch im Lied verwendete,
überrascht zunächst; der Grund ist die in
beiden Werken gleiche Liebes- und Maienthematik.
Die Jungen Lieder sind zweifellos der
Höhepunkt in Humperdincks Liedschaffen. Sie
wurden als Bestandteil einer Prachtausgabe
mit dem Titel Trifolium 1898 veröffentlicht. Moritz
Leiffmann (Texte), Engelbert Humperdinck
und Alexander Frenz (Illustrationen) schufen
ein Gesamtkunstwerk, in dem Dichtung, Musik
und bildende Kunst gleichberechtigt sein
sollten.
Ab etwa 1905 ist eine stilistische Wandlung
in Humperdincks Liedern zu beobachten, sie
wurden in Stil, Harmonik und Form schlichter.
Damit einher ging eine auffällige Vorliebe für
das Kinderlied, beispielsweise die Sammlung
Sang und Klang fürs Kinderherz, die Humperdinck
herausgab. Dazu kamen Auftragswerke
wie Hab ein Blümlein gefunden oder die Zyklen
Dideldumdei und Bunte Welt. Unter den
zahlreichen Wiegenliedern Humperdincks
nimmt Su, su, su, du Windchen als Zeugnis für
die langjährige Freundschaft mit Hugo Wolf
eine besondere Stellung ein. Lange Jahre
nach Wolfs Tod in geistiger Umnachtung griff
Humperdinck dessen kleines Klavierstück
G‑Dur auf und komponierte auf einen Text
seiner Schwester Adelheid eine Singstimme
hinzu.
Die in der Geburtsstadt des Komponisten
ins Leben gerufene Musikwerkstatt Engelbert
Humperdinck Siegburg hat das Liedschaffen
in einer wissenschaftlichen Neuausgabe veröffentlicht,
die zahlreiche Lieder erstmals oder
nach langer Zeit wieder zugänglich macht. Die
vorliegende Gesamtaufnahme seiner Lieder,
die auf dieser Notenausgabe basiert, weist
mit Nachdruck auf das bedeutsame Schaffen
eines spätromantischen Komponisten
zwischen Tradition und Moderne hin, den es
weiter zu entdecken lohnt.
Christian Ubber
Die Künstler
SIBYLLA RUBENS · Sopran
Sibylla Rubens studierte Konzert- und
Operngesang an der Staatlichen Musikhochschule
in Trossingen und an der Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst in
Frankfurt/Main. Sie war Mitglied der Meisterklasse
für Liedgestaltung bei Irwin Gage

und vervollständigte ihre Ausbildung in zahlreichen
Meisterkursen u.a. bei Edith Mathis
sowie bei Elsa Cavelti in Basel.
Zu den Höhepunkten ihrer bisherigen
Konzerttätigkeit zählen Auftritte mit dem
Royal Concertgebouw Orchestra unter Philippe
Herreweghe, mit Hartmut Haenchen,
Heinrich Schiff, Heinz Holliger und Jeffrey
Tate. Eine besonders enge Zusammenarbeit
pflegt Sibylla Rubens mit Helmuth Rilling und
der Stuttgarter Bachakademie. Gemeinsame
Einspielungen liegen vor u. a. von zahlreichen
Bach-Kantaten, dem Weihnachtsoratorium
und der h-Moll-Messe. Regelmäßig
geht sie auch mit Philippe Herreweghe und
seinem Collegium Vocale Gent auf Tournee.
Außerdem trat sie mit Dirigenten wie Roger
Norrington, Herbert Blomstedt, Ton Koopman,
Peter Schreier, Heinrich Schiff, Leopold
Hager, Jonathan Nott, Michael Gielen, Marek
Janowski und Christian Thielemann auf.
Ihren ersten gemeinsamen Liederabend
mit Irwin Gage gab sie 1999 bei den Ludwigsburger
Schlossfestspielen, es folgten
Liederabende in Barcelona, Amsterdam und
Nürnberg. Sibylla Rubens legte zahlreiche
CDs bei renommierten Labels vor.
Christine Müller · Mezzosopran
Christine Müller studierte Gesang an der
Musikhochschule Trossingen und an der
Hochschule für Musik in Wien. Meisterkurse
u.a. bei Brigitte Fassbaender, Edith Mathis und
Jessica Cash sowie die Arbeit mit Elisabeth

Glauser und Anna Reynolds ergänzten ihre
Studien. Neben dem Gesang absolvierte sie ein
komplettes Studium der Musikwissenschaft
und Kunstgeschichte in Tübingen und Wien.
Inzwischen ist Christine Müller gefragter
Gast auf Konzertpodien im In- und Ausland.
Ihr vielseitiges Repertoire erstreckt sich von
Barockmusik bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts.
Als Dozentin an den Hochschulen in Trossingen
und Rottenburg und bei Meisterkursen
hat sich Christine Müller zudem einen hervorragenden
Namen gemacht.
Einen großen Stellenwert in ihrer künstlerischen
Tätigkeit nimmt die Liedkammermusik
ein. Sie arbeitet dabei mit Pianisten wie
Anthony Spiri, Ulrich Eisenlohr, Chia Chou und
Uta Hielscher zusammen.
Dank ihrer musikwissenschaftlichen Ausbildung
gelingen Christine Müller auch in
Zusammenarbeit mit Archiven immer wieder
Ausgrabungen von vergessenen musikalischen
Schätzen. Die nächsten Aufnahmeprojekte
werden Werken des 19. Jahrhunderts
und dem französischen Vokalschaffen der
Jahrhundertwende verpflichtet sein.
Andreas Weller · Tenor
Der Stuttgarter Tenor Andreas Weller
erhielt seinen ersten Gesangsunterricht
mit acht Jahren bei den Stuttgarter Hymnus-
Chorknaben. Sein Gesangsstudium begann er
bei Prof. Bruce Abel an der Musikhochschule
Stuttgart, wo er gleichzeitig auch Chor- und
Orchesterleitung studierte.

Von 1998 bis 2000 absolvierte er an der
Hochschule für Musik und Theater in Hamburg
ein künstlerisches Aufbaustudium bei
James Wagner, anschließend studierte er
in der Solistenklasse von James Wagner an
der Musikhochschule Lübeck. 2005 schloss
er sein Studium in der Solistenklasse bei
Christoph Prégardien und gemeinsam mit seinem
Klavierbegleiter Götz Payer im Aufbaustudiengang
Lied-Duo bei Irwin Gage an der
Musikhochschule Zürich ab.
Andreas Weller ist ein international
gefragter Evangelist und Oratoriensänger. Er
arbeitete unter anderem mit Frieder Bernius,
Helmuth Rilling, Philippe Herreweghe, Sigiswald
Kuijken, Masaaki Suzuki, William Christie,
Daniel Harding, Marcus Creed, Konrad
Junghänel, Thomas Hengelbrock, Enoch zu
Guttenberg, Hartmut Höll, Roger Vignoles und
The King´s Singers zusammen und trat bei
renommierten internationalen Festivals auf.
Er wirkte bei zahlreichen CD-Produktionen
mit und war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe,
u.a. Elise-Meyer-Wettbewerb Hamburg,
Michel-Gesangswettbewerb Hamburg sowie
13. Internationaler Bach-Wettbewerb in Leipzig.
Thomas E. Bauer · Bariton
Der vielfach ausgezeichnete Bariton Thomas
E. Bauer zählt zu den gefragtesten
Sängern seines Fachs. So wurde er 2003
für seine herausragenden Leistungen in der
zeitgenössischen Musik mit dem „Schneider-
Schott Musikpreis“ und für sein Liederabend-

Debüt in der japanischen Kaiserstadt Kyoto
mit dem begehrten „Aoyama Music Award“
geehrt.
Thomas E. Bauer arbeitet mit Dirigenten
wie Bernard Haitink, Philippe Herreweghe,
Krzysztof Penderecki, Jos van Immerseel
und Ivan Fischer zusammen und konzertiert
aktuell im Gewandhaus Leipzig, Konzerthaus
Wien, Accademia Santa Cecilia Rom, Palais
des Beaux Arts Brüssel, Cité de la Musique
Paris, Concertgebouw Amsterdam, Auditorium
Chicago, Metropolitan Tokyo und in den Philharmonien
von Berlin, Köln und München.
Sein Repertoire reicht von den Organa der
Notre-Dame-Schule bis ins 21. Jahrhundert.
Mit spektakulären musikalischen Projekten
wurde Thomas E. Bauer in jüngster Zeit einer
breiten Öffentlichkeit bekannt, etwa als Protagonist
in Moritz Eggerts Fußballoratorium
Die Tiefe des Raumes. Klaus Voswinckels
Dokumentarfilm „Winterreise – Schubert in
Sibirien“ über Bauers abenteuerliche Konzertreise
von Moskau nach Peking findet seine
akustische Fortsetzung in einem spektakulären
Konzertmitschnitt aus Irkutsk, der bei Oehms-
Classics auf CD erschienen ist (OC 907).
Uta Hielscher · Klavier
Die in Tokyo geborene Pianistin studierte
an der Hochschule für Musik und Theater
in München bei Michael Schäfer, Siegfried
Mauser und Helmut Deutsch. Sie ist Preisträgerin
und Stipendiatin des „Deutschen
Musikwettbewerbs“, der Bundesauswahl
„Konzerte junger Künstler“ und des Internationalen
Kammermusikwettbewerbs in Pavia.

2003 wurde sie mit dem Aoyama Music Award
Kyoto ausgezeichnet.
Uta Hielscher konzertierte u.a. beim
Schleswig-Holstein Musikfestival, den Internationalen
Beethovenfesten Bonn, der Schubertiade
Schwarzenberg, den Schwetzinger
Festspielen, den Académies Musicales Saintes,
den Opernfestspielen München, den Mahler
Festwochen Toblach, dem Lofotenfestival
und
den Vocal Journeys Chicago sowie bei vielen
weiteren Festivals in Europa, den USA, Japan,
Nordafrika und dem Nahen Osten.
Auf die Rezensenten hinterlässt die Pianistin
einen nachhaltigen Eindruck: sie verkörpert
einen Interpretentypus, bei dem es
– wie die Süddeutsche Zeitung formuliert
– nicht zu einem reinen „Begleiten“ im herkömmlichen
Sinne kommt, sondern „zu einem
persönlichkeitsstarken Spiel, das wirkliches
Duo-Musizieren ermöglicht“.
Chia Chou · Klavier
Chia Chou wurde in Tawain geboren und
wuchs in Kanada auf, wo er bereits im
Alter von sieben Jahren zum ersten Mal
öffentlich auftrat. Seine Ausbildung zum
Pianisten erhielt er nach Abschluss seiner
Schulzeit bei Prof. Lieselotte Gierth an der
Musikhochschule in Stuttgart, wo er auch das
Konzertexamen ablegte. Bereits während seines
Studiums gewann Chia Chou erste Preise
beim Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin und
beim Sydney International Piano Competition

und konzertierte in der Folge in Europa,
Australien, Neuseeland, Kanada, dem Fernen
Osten und in den USA. Zu seinen weiteren
Auszeichnungen gehört die Bronzemedaille
beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel.
In Deutschland konzertierte er unter Dirigenten
wie James Conlon, Charles Dutoit,
Karl Münchinger und Edmond de Stoutz mit
Orchestern wie der Weimarer Staatskapelle,
den Düsseldorfer Symphonikern, dem Radio-
Sinfonieorchester Stuttgart und dem Kölner
Gürzenich Orchester. Seit 1990 ist Chia Chou
Mitglied des Trio Parnassus. Das Ensemble
wurde 2001 mit dem «Echo Klassik» und 2006
mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik
ausgezeichnet.
Chia Chou ist seit 2004 Professor für Kammermusik
an der Universität für Musik und
Darstellende Kunst Graz.