Klassik  Soloinstrument  Klavier
Igor Kamenz Beethoven Piano Sonatas OC 587 CD
1 Stück sofort lieferbar. Lieferung bis Donnerstag, 1. Mai 2025 Preis: 12,99 EURO

Detailinformationen weniger

FormatAudio CD
BestellnummerOC 587
Barcode4260034865877
LabelOehmsClassics
Erschienen am04.04.2007
Verkaufsrang12530
Mitwirkende/rMusiker Komponist/en
  • Beethoven, Ludwig van

Hersteller/EU Verantwortliche Person

Hersteller
  • UnternehmensnameNAXOS DEUTSCHLAND Musik & Video Vertriebs-GmbH
  • AdresseGruber Straße 46b, 85586 Poing, DE
  • e-Mailinfo@naxos.de

Presseinfosweniger

Weitere Veröffentlichungen des Künstlersweniger

    Das könnte Sie auch interessierenweniger

      Beschreibung weniger

      Piano Sonatas: No. 7 in D major op. 10/3
      No. 14 in C-sharp minor op. 27/2 Sonata quasi una fanatasia “Moonlight”
      No. 9 in E major op. 14/1 · No. 23 in F minor op. 57 “Appassionata”
      Igor Kamenz, piano

      Bei dem 1968 geborenen Igor Kamenz handelt es sich um eine außergewöhnliche Doppelbegabung. Schon im Kindesalter trat er als Dirigent mit Orchestern wie dem Bolschoi-Orchester oder dem Russischen Allunion Rundfunk-Orchester auf. Er ist langjähriger Schüler von Sergiu Celibidache und Vitaly Margulis. Nach 18 ersten Preisen bei internationalen Klavierwettbewerben begann er eine triumphale Pianistenkarriere, auf die er sich seither fast ausschließlich konzentriert. Die FAZ bescheinigte ihm ein Spiel von „unglaublicher Schönheit“ und „extraterrestrischer Musikalität“, sowie „fast unbegreifliche Virtuosität“. Nach Einspielungen von Liszt und Rachmaninow stellt sich Igor Kamenz nun bei OehmsClassics mit einer Auswahl von Beethoven-Sonaten vor, darunter die „Mondschein“-Sonate und die „Appassionata“.

      Beethoven und das Klavier

      Ein musikalisches Genie, welches seit zween Jahren seinen Aufenthalt in Wien gewählet hat. Er wird allgemein wegen seiner besonderen Geschwindigkeit und wegen den außerordentlichen Schwierigkeiten bewundert, welche er mit so vieler Leichtigkeit exequirt. Man hat schon mehrere schöne Sonaten von ihm.“ So berichtete Schönfelders „Jahrbuch der Tonkunst“ 1795 über „Bethofen“, der in seinen ersten Wiener Jahren vor allem als Klaviervirtuose und genialer Improvisator in den Salons des musikliebenden Wiener Adels wahrgenommen wurde. Deshalb ist es verständlich, dass der überwiegende Teil seiner Kompositionen vor 1800 – fast ausschließlich Kammermusik – „seinem“ Instrument gewidmet war: Zwölf seiner 32 Klaviersonaten sind vor 1800 entstanden, und in fast allen anderen Kompositionen in Duo-, Trio- oder Quintettbesetzung dominiert das Klavier.

      Die Klaviersonate hatte für Beethoven vor 1800 Vorrang vor allen anderen Gattungen, ehe er sich an Streichquartette und Sinfonien wagte. Hier musste er nicht befürchten, an seinen großen Vorgängern Haydn und Mozart gemessen zu werden, deren dreisätzige Klaviersonaten gar nicht mit den großen Sonatenformen Sinfonie und Streichquartett konkurrieren wollten. Dagegen sind Beethovens erste vier Klaviersonaten und die 1796/97 entstandene D-Dur-Sonate (Nr. 7, op. 10,3) viersätzig und der Titel seiner zweitlängsten Sonate (op. 7) „Grande Sonate“ bringt den hohen Anspruch ebenfalls zum Ausdruck. Die ungewohnten spieltechnischen Anforderungen rechtfertigte der ehrgeizige Komponist damit, dass er die „hiesigen Klaviermeister in verlegenheit sezen“ wollte, von denen „manche“ seine „Todfeinde“ seien. Der her-ausragende Satz der D-Dur-Sonate ist das „Largo e mesto“, das laut Beethoven den „Seelenzustand eines Melancholischen“ charakterisiert. Es weist in seiner bekenntnishaften Subjektivität weit in das 19. Jahrhundert voraus. Man kann den am galanten Stil seiner Zeit geschulten Rezensenten der drei Sonaten op. 10 verstehen, wenn er „Klarheit und Anmuth“ vermisste und von einer „bizarren Manier“, der „zu freyen Schreibart“ und der „oftmaligen Härte der Durchgangsnoten“ schrieb, durch die „eine dunkle Künstlichkeit oder eine künstliche Dunkelheit hervorgebracht wird.“

      Die E-Dur-Sonate (Nr. 9, op. 14,1) entstand in den Jahren 1798/99 zusammen mit der „Sonate pathétique“ (op. 13), neben der sie oft als „leichter“ und „unbedeutender“ unterschätzt worden ist. Beethoven pflegte sein Leben lang immer an mehreren Werken mit höchst unterschiedlichen Ausdruckscharakteren gleichzeitig zu arbeiten. Wenn man ihn – wie oft geschehen – auf den heroisch-pathetischen Stil festlegt, führt das fast zwangsläufig zur Abwertung angeblich „untypischer“ Werke, z.B. zur Abwertung der Sinfonien mit den geraden Zahlen. Die dreisätzige Sonate ist zwar spieltechnisch weniger anspruchsvoll und dauert kaum länger als das Largo der D-Dur-Sonate. Sie ist aber durch Motivverwandtschaft und motivische Arbeit außerordentlich kunstvoll gearbeitet.

      „Ich bin nur wenig zufrieden mit meinen bisherigen Arbeiten. Von heute an will ich einen neuen Weg einschlagen“, soll Beet-hoven etwa 1802 gesagt haben. Und wieder waren es vorrangig die elf zwischen 1800 und 1805 entstandenen Klaviersonaten, die zum Experimentierfeld für neue kompositorische Möglichkeiten wurden. Die 1801 komponierte cis-Moll-Sonate (Nr. 14, op. 27,2) ist schon nicht mehr am klassischen Stil der „Grande Sonate“ orientiert. Ihre Bezeichnung als „Sonata quasi una Fantasia“ (der Titel „Mondscheinsonate“ stammt nicht von Beethoven) bringt zum Ausdruck, dass er an offenere Formprozesse dachte. Den vorläufigen Abschluss seiner Sonatenkompositionen bildete die 1804/05 entstandene f-Moll-Sonate (Nr. 23, op. 57). Auch der Titel „Appassionata“ ist nicht von Beethoven, trifft aber ihren leidenschaftlichen, eruptiven Charakter. Nach der Appassionata trat eine mehrjährige Pause in Beethovens Sonatenkomposition ein, in der er sich wieder dem Streichquartett und großen Orchesterwerken zuwandte. „Gott weiß es – warum auf mich noch meine Klawier-Musik immer den schlechtesten Eindruck (macht), besonders wenn sie schlecht gespielt wird“, seufzte er 1805 und schrieb einem Verleger: „Ich geb mich nicht gern mit Klavier Solo Sonaten ab“. Nach den 23 Sonaten (1795–1805) der vergangenen zehn Jahre entstanden in den folgenden elf Jahren nur fünf Sonaten, ehe von 1817 bis 1822 die letzten vier Klaviersonaten erneut zum Experimentierfeld für die Ausbildung seines Spätstils wurden. „Mir schweben ganz andere Dinge vor“, „ich sitze und sinne und sinne; ich hab’s lange; aber es will nicht aufs Papier.“

      Und danach wandte er sich erneut vom Klavier ab und komponierte seine letzten fünf Quartette: „Das Klavier ist und bleibt ein ungenügendes Instrument.“ 1822 wünschte er sich für die Zukunft, „ich schrieb(e) nichts als Opern, Sinfonien, Kirchenmusik, höchstens noch Quartette“. Obwohl die klanglichen und kompositorischen Möglichkeiten des Instruments von Beethoven zeitlebens als unbefriedigend empfunden wurden, begleiteten und förderten die Klaviersonaten lebenslang seine kompositorische Entwicklung. Und es entbehrt nicht der Ironie, dass Beethoven trotz seiner kritischen Haltung als erster die Klaviersonate zu einer der ganz großen Gattungen gemacht hat. Indem seine Klavierkompositionen klanglich und technisch die Instrumente seiner Zeit überforderten, wurden gerade sie zum Anlass für die Entwicklung des modernen Konzertflügels und förderten im 19. Jahrhundert maßgeblich den Siegeszug des Klaviers.

      Gerd Indorf

      Gerd Indorf ist Verfasser des Standardwerkes
      Beethovens Streichquartette. Kulturgeschichtliche
      Aspekte und Werkinterpretation, Freiburg i.Br. 2004, 2. Aufl. 2007.

      Titelliste weniger

      CD 1
      • Sonata No. 7 in D Major Op. 10/3
        • 1.Presto05:08
        • 2.Largo e mesto12:08
        • 3.Menuetto. Allegro02:47
        • 4.Rondo. Allegro03:43
      • Sonata No. 14 in c-Sharp Minor Op. 27/2
        Sonata Quasi una Fantasia
        • 5.Adagio sostenuto05:48
        • 6.Allegretto02:29
        • 7.Presto agitato05:49
      • Sonata No. 9 in E Major Op. 14/1
        • 8.Allegro04:51
        • 9.Allegretto04:17
        • 10.Rondo. Allegro comodo03:01
      • Sonata No. 23 in f Minor Op. 57
        • 11.Allegro assai09:24
        • 12.Andante con moto05:38
        • 13.Allegro ma non troppo08:01
      • Total:01:13:04